Halsschmerzen sind sehr häufig und werden meist durch Virusinfektionen, Allergien, Sodbrennen, Trockenheit oder Reizungen durch Rauchen und Schadstoffe verursacht. Kehlkopfkrebs hingegen entwickelt sich typischerweise über einen längeren Zeitraum und ist mit bekannten Risikofaktoren wie Tabakkonsum, hohem Alkoholkonsum, bestimmten Stämmen des humanen Papillomvirus (HPV) und langfristiger Exposition gegenüber Reizstoffen verbunden.
Könnte bei anhaltenden Halsschmerzen letztendlich Krebs diagnostiziert werden? Ja. Langanhaltende Halsschmerzen können manchmal ein frühes Symptom von Hals- oder Kehlkopfkrebs sein – insbesondere, wenn sie wochenlang anhalten und mit anderen Warnzeichen einhergehen. Die Formulierung der viralen Schlagzeile ist jedoch irreführend: Sie suggeriert, die Halsschmerzen hätten sich „nach fünf Chemotherapie-Zyklen zu Krebs entwickelt“, obwohl eine Chemotherapie üblicherweise erst nach der Krebsdiagnose und nicht davor erfolgt. Allein diese Formulierung lässt Zweifel an der Richtigkeit der Aussage aufkommen.
Die Behauptung „Zwei Artikel in Ihrem Kühlschrank“
Der Beitrag nennt nicht die beiden angeblich gefährlichen Lebensmittel. Ähnliche Gerüchte im Internet beziehen sich oft auf verarbeitetes Fleisch, verschimmelte Lebensmittel oder unsachgemäß gelagerte Essensreste. An manchen dieser Punkte ist etwas Wahres dran – aber nicht in der vereinfachten, angstgetriebenen Art, wie sie in viralen Beiträgen dargestellt werden.
Beispielsweise werden Ernährungsweisen mit einem hohen Anteil an verarbeitetem Fleisch mit bestimmten Krebsarten, insbesondere Darmkrebs, in Verbindung gebracht. Geräucherte, gesalzene oder stark konservierte Lebensmittel können das Risiko unter bestimmten Umständen erhöhen, insbesondere bei häufigem Verzehr. Der Verzehr von verschimmelten Lebensmitteln ist nicht empfehlenswert, da bestimmte Schimmelpilze Giftstoffe produzieren können und verdorbene Lebensmittel Krankheiten verursachen können. Diese Tatsachen bedeuten jedoch nicht, dass „zwei Lebensmittel aus dem Kühlschrank Kehlkopfkrebs verursachen“. Das Krebsrisiko wird von der Dosis, der Häufigkeit, der gesamten Ernährung, dem Lebensstil, der Genetik, Infektionen und Umwelteinflüssen beeinflusst – nicht von einem einzelnen Snack im Kühlschrank.

