
„Und was ist mit dir?“, fragte sie leise und musterte mein Gesicht. „Wenn sie sich jemals wieder bei dir melden würde … würdest du sie wieder hereinlassen?“
Die Frage hing noch eine Weile zwischen uns in der Luft. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht“, antwortete ich nach einem Moment. „Ich weiß es wirklich nicht.“
Lily hakte sich bei mir ein und lächelte. Während wir durch die stillen Wege des Kindergartens schlenderten, überkam mich eine ungewohnte Ruhe. Das Gift, mit dem Rachel einst versucht hatte, mein Leben zu beenden, war, durch eine seltsame Fügung des Schicksals, zum Funken für etwas völlig Neues geworden – eine zweite Chance auf Familie, Sinn und ein Vermächtnis. Der Schmerz war nicht verschwunden, aber er beherrschte mich nicht länger. Er markierte kein Ende, sondern den zerbrechlichen, hoffnungsvollen Beginn eines Lebens, das ich nie für möglich gehalten hätte.
Und nun überlasse ich Ihnen die Frage: Wenn Sie in Marians Lage wären – von Ihrer eigenen Tochter verraten, aber später mit einer Enkelin gesegnet, von deren Existenz Sie nichts wussten – würden Sie Rachel jemals wieder Ihr Herz öffnen, oder ist ein Verrat einfach unverzeihlich?
