Ich stand mit meinem Koffer noch in der Hand in der Tür zu ihrer Küche. Der Raum wirkte kleiner als in meiner Erinnerung. Der Kühlschrank summte laut und war mit alten Magneten und einer verblassten amerikanischen Flagge bedeckt.
Meine Mutter stand am Waschbecken, in derselben geblümten Schürze, die sie schon seit Jahren besaß. Doch irgendetwas stimmte nicht. Ihre Hände zitterten. Ihre Schultern waren hochgezogen, nicht nur altersbedingt, sondern auch vor Angst. Ich sah Tränen über ihre Wangen rinnen, als sie ins Leere starrte.
„Mama“, sagte ich leise.
Sie drehte sich erschrocken um, und ihr Gesichtsausdruck verriet Schock. Nicht Freude. Nicht Erleichterung. Angst.
„Oh Gott… Daniel“, flüsterte sie.
Verwirrt eilte ich vorwärts. „Mama, ich bin’s. Ich bin zu Hause.“
Statt auf mich zuzukommen, klammerte sie sich an die Küchentheke, um sich abzustützen, ihr Atem ging flach. Ihr Blick huschte an mir vorbei in Richtung Flur, als fürchtete sie, jemand könnte sie hören.
„Du hättest nicht so zurückkommen sollen“, sagte sie mit zitternder Stimme.
