1. Omeprazol und andere säurehemmende Arzneimittel
Wenn Sie unter Sodbrennen, saurem Aufstoßen oder Magengeschwüren leiden, haben Sie wahrscheinlich Omeprazol oder einen anderen Protonenpumpenhemmer (PPI) eingenommen. Diese Medikamente sind äußerst wirksam bei der Linderung von brennenden Schmerzen und beim Schutz des Magens.
Bei langfristiger Einnahme, insbesondere ohne ärztliche Aufsicht, können Protonenpumpenhemmer (PPI) Nierenschäden verursachen. Was mit einer leichten Belastung der Nieren beginnt, kann unbehandelt zu einer chronischen Nierenerkrankung führen.
Mögliche Alternative: H2-Antagonisten wie Famotidin sind oft nierenschonender, aber nicht für jeden geeignet. Besprechen Sie einen Wechsel daher immer mit Ihrem Arzt.
2. Ibuprofen und andere Schmerzmittel
Kaum ein Medikament ist in Haushalten so verbreitet wie Ibuprofen. Wir nehmen es gegen Kopfschmerzen, Arthritisschmerzen, Muskelverspannungen und sogar Fieber.
Ibuprofen gehört jedoch zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), die die Durchblutung der Nieren verringern. Bei zu langer Einnahme oder in hohen Dosen, insbesondere von älteren Erwachsenen, kann diese verminderte Durchblutung zu akutem Nierenversagen führen.
Sicherheitshinweis: Experten raten davon ab, Ibuprofen ohne ärztliche Genehmigung länger als 10 aufeinanderfolgende Tage einzunehmen .
3. Aspirin, Naproxen und Diclofenac
Wie Ibuprofen gehören auch diese Schmerzmittel zur Gruppe der NSAR. Übermäßiger Gebrauch belastet nicht nur die Nieren, sondern kann auch den Blutdruck erhöhen, zu Wassereinlagerungen führen und eine chronische Nierenerkrankung auslösen.
Warnzeichen: Blähungen, Müdigkeit, Übelkeit und seltenerer Harndrang. Wenn Sie diese Symptome während der Einnahme von Schmerzmitteln bemerken, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
4. Bestimmte Antibiotika
Aminoglykosid-Antibiotika wie Gentamicin oder Amikacin sind lebensrettende Medikamente, die bei schweren Infektionen eingesetzt werden. Sie bergen jedoch ein ernstes Risiko: Nephrotoxizität, also eine direkte Schädigung der Nieren.
Ärzte verschreiben diese Medikamente in der Regel nur, wenn es unbedingt notwendig ist, und die Patienten werden engmaschig überwacht. Dennoch ist es wichtig, Fragen zu stellen, wenn Ihnen oder einem Angehörigen diese Medikamente verschrieben werden.
5. Lithium bei bipolarer Störung
Lithium zählt seit Jahrzehnten zu den bewährtesten Behandlungsmethoden bei bipolarer Störung. Die Langzeitanwendung kann jedoch Nebenwirkungen haben, darunter Nierenversagen und eine Erkrankung namens nephrogener Diabetes insipidus, die die Fähigkeit des Körpers zur Flüssigkeitsregulation beeinträchtigt.
Alle Lithiumpatienten sollten engmaschig überwacht werden, einschließlich regelmäßiger Blut- und Nierenfunktionsprüfungen. Die Behandlung dieses Medikaments erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Psychiater und Nephrologe.
6. Diuretika – Die „Wassertabletten“
Diuretika werden häufig bei Bluthochdruck oder durch Flüssigkeitsansammlungen verursachten Schwellungen verschrieben. Sie helfen dem Körper, überschüssiges Salz und Wasser auszuscheiden.
Werden Diuretika jedoch zu aggressiv oder ohne Überwachung eingesetzt, können sie den Körper austrocknen, das Elektrolytgleichgewicht stören und die Nieren zusätzlich belasten.
Wichtiger Hinweis: Verändern Sie die Dosis eines Diuretikums niemals selbst. Schon kleine Änderungen können die Nierenfunktion beeinträchtigen.
7. Blutdruckmedikamente
Hier wird es kompliziert. Einige Renin-Angiotensin-System (RAS)-Hemmer, eine Klasse von Blutdruckmedikamenten, können mit der Zeit die Nierenfunktion beeinträchtigen.
Aber – und das ist der entscheidende Punkt – sie sind auch unerlässlich für den Schutz des Herzens und die Kontrolle des Bluthochdrucks, der eine der Hauptursachen für Nierenversagen ist.
Das bedeutet, dass diese Medikamente niemals abrupt abgesetzt werden dürfen. Wenn Sie Bedenken haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. In vielen Fällen überwiegen die Vorteile die Risiken, aber Dosierung und Überwachung sind entscheidend.
Alltagstipps zum Schutz Ihrer Nieren
Medikamente können eine Rolle spielen, aber es gibt vieles, was Sie täglich tun können, um Ihre Nieren zu stärken:
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck. Bluthochdruck ist einer der größten Risikofaktoren für Nierenerkrankungen.
- Achten Sie auf ein gesundes Gewicht. Übergewicht belastet die Nieren zusätzlich.
- Wenn Sie Diabetiker sind, achten Sie auf Ihren Blutzucker. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt langsam die empfindlichen Filter der Nieren.
- Lassen Sie Urintests durchführen. Schon ein einfacher Teststreifen kann frühe Warnzeichen wie Eiweiß im Urin aufdecken.
- Vermeiden Sie Selbstmedikation. Nur weil etwas rezeptfrei erhältlich ist, heißt das nicht, dass es harmlos ist.
- Schädliche Gewohnheiten sollten Sie ablegen. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum belasten die Nieren dauerhaft.
- Achten Sie auf Ihre Cholesterin- und Triglyceridwerte. Herzgesundheit und Nierengesundheit hängen eng zusammen.
Fazit
Nierenerkrankungen kündigen sich nicht immer lautstark an. Sie schleichen sich unbemerkt ein, oft während wir unseren Alltag fortsetzen und gedankenlos die gewohnten Tabletten einnehmen.
Doch indem Sie sich darüber im Klaren sind, welche Medikamente Risiken bergen, und eng mit Ihrem Arzt zusammenarbeiten, können Sie Ihre Nieren für die kommenden Jahre schützen.
Die Wahrheit ist einfach: Ihre Nieren haben nie eine Pause. Jeder Schluck Wasser, jeder Bissen Essen, jede Tablette – sie verarbeiten alles.
Behandeln Sie Ihre Nieren mit dem gebührenden Respekt. Stellen Sie Fragen, bleiben Sie informiert und ignorieren Sie niemals frühe Anzeichen. Denn Ihre Nieren heute zu schützen bedeutet, Ihre Unabhängigkeit und Vitalität morgen zu bewahren
