Mein Partner und ich lebten mit weniger, damit unsere Kinder mehr haben konnten. Und im Ruhestand blieben wir in Einsamkeit zurück.

Es klopfte. Ich öffnete die Tür und sah eine junge Frau, vielleicht Anfang zwanzig, mit lockigem Haar und unsicherem Blick. Sie wirkte verloren.

„Entschuldigung, falsche Wohnung“, sagte sie. Aber etwas in mir meldete sich.

„Möchten Sie eine Tasse Tee?“, fragte ich.

 

Ihr Name war Mina. Sie war müde und einsam – genau wie ich. Ab und zu besuchte sie mich. Wir tranken Tee, tranken Bananenbrot und lachten leise. Ich erzählte ihr Geschichten über Jason – wie er immer Wildblumen mit nach Hause brachte und wie er einmal während eines Sturms beim Dachreparieren nassgespült wurde. Ihre Besuche wurden zu etwas, das ich mir erhoffte.

An meinem Geburtstag, den meine Kinder vergessen hatten, klopfte Mina an die Tür. Sie hielt einen kleinen Kuchen in der Hand. Oben drauf brannte eine einzelne Kerze. Ich weinte an diesem Abend. Nein, nicht wegen des Kuchens. Aber es war das erste Mal seit langer Zeit, dass sich jemand an mich erinnerte.

Später in der Woche erhielt ich eine Nachricht von Emily, meiner Jüngsten. „Ich hoffe, es geht dir gut.“

Das war alles. Kein Anruf. Kein Besuch. Nur fünf Worte. Aber ich fühlte mich nicht gebrochen. Ich fühlte mich seltsam frei. Kein Warten nötig. Frei von der Erwartung von etwas, das vielleicht nie kommen würde.

Nur zur Veranschaulichung

Ich begann wieder zu leben. Langsam. Ich begann spazieren zu gehen. Ich pflanzte frisches Basilikum in einen Topf am Fenster. Ich meldete mich für einen Keramikkurs an und formte eine kleine, schiefe Tasse, die mich zum Lächeln brachte. Mina kam manchmal zum Abendessen. Nicht immer. Und das war okay. Ihre Anwesenheit, selbst in kleinen Momenten, machte mir Mut.

Dann kam eines Tages ein Foto mit der Post.

Es war ein altes Foto von Jason und mir am Strand. Wir lächelten – wirklich. Dahinter klebte eine Nachricht: „Es tut mir so leid.“ Kein Name. Keine Erklärung. Vielleicht kam es von einem der Kinder. Vielleicht auch nicht.

Ich stellte das Foto auf den Kaminsims und murmelte leise: „Ich verzeihe dir.“

Nur zur Veranschaulichung

Denn mit der Zeit habe ich erkannt, dass gebraucht werden nicht dasselbe ist wie geliebt werden. Jahrelang wurden wir gebraucht. Wir gaben und gaben, aber selten erhielten wir bedingungslose Liebe. Ich verstehe jetzt, dass wahre Liebe dann entsteht, wenn jemand nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Fürsorge für einen da ist.

Wenn du dich also vergessen fühlst, verschließe dein Herz nicht. Lass die Tür offen. Nicht für die, die gegangen sind, sondern für die, die vielleicht noch kommen. Liebe kann auf die unerwartetste Weise erscheinen, zum Beispiel durch die falsche Tür, mit lockigem Haar und mit einer Tasse Tee.