Aurelia wurde erwachsen, ging aufs College, heiratete Torren und bekommt jetzt ihr erstes Kind. Wir reden oft miteinander. Sie lebt in einer anderen Stadt, hat aber versprochen, dass ihr Kind ihren Großvater gut kennen wird. Ich richte das Gästezimmer für seine Besuche ein: ein Queensize-Bett, ein Kinderbett, saubere Laken. Ich wollte, dass sie sich wie zu Hause fühlt.
Letzte Woche bin ich beruflich ins Ausland geflogen. Am fünften Tag rief mich Aurelia an, um mir zu sagen, dass sie gekommen war, um mich zu überraschen. Ich habe mich sehr gefreut, obwohl ich noch im Ausland war. Ich sagte ihm, er solle es sich bequem machen.
Was ich ihm nicht sagte, war, dass meine Meetings früher als erwartet beendet waren.
Um Mitternacht, nach zwanzigstündiger Reise, kehrte ich nach Hause zurück, erschöpft, faltig, bereit zu schlafen. Aber was ich sah, ließ mich erstarren.
Aurelia lag zusammengerollt auf einer Luftmatratze im Flur. Ihre Decke war abgerutscht und gab den Blick auf ihren schwangeren Bauch frei. Sein Gesicht war angespannt, selbst im Schlaf.
Ich ließ meinen Koffer fallen. »Aurelia?« flüsterte ich.
Sie bewegte sich, ihre Augen wurden glasig. “Papa?”, krächzte sie, als sie versuchte, sich aufzusetzen.
»Du bist früh zurück«, sagte sie und wischte sich die Wangen.
“Was machst du hier?”, fragte ich. “Wo ist dein Bett?”
Sie zögerte. “Wegen Vionna.”
Mein Magen drehte sich um.
Sie sagte, es gäbe keine Betten mehr. Sie und Sarelle nahmen die Zimmer. Das Sofa war kaputt. Es war die einzige Lösung.
Ich umarmte sie sanft. “Es tut mir so leid, meine Liebe. Das ist nicht in Ordnung. Ich werde das in Ordnung bringen. »
Sie nickte und vertraute mir. Diese Zuversicht war tiefer als Vionnas Verrat.
Ich habe mir das Gästezimmer angesehen. Das Bett war intakt. Die Wiege war regungslos geblieben. Vionna hatte einfach die Tür geschlossen und gelogen.
Ich habe niemanden geweckt. Aurelia brauchte mehr Ruhe als ich Konfrontation. Aber im Morgengrauen hatte ich einen Plan.
Ich ging in ein Motel, kaufte einen Pappkarton im Souvenirladen und wickelte ihn in ein billiges blaues Band ein.
Um 8 Uhr kam ich zurück. Vionna saß in der Küche, nippte an seinem Kaffee, die Augen auf ihr Handy geheftet. Sie lächelte süß. “Schon zurück? Hast du irgendwelche Geschenke? »
“Sicher”, sagte ich.
Sie applaudiert. “Laß mich sehen!”
Ich reichte ihm die Schachtel. Darin befanden sich gefaltete schwarze Müllsäcke.
“Verpackungsmaterial”, sagte ich. “Du und Sarelle habt drei Tage Zeit, um umzuziehen.”
Sie blinzelte. “Wie bitte?”
Aurelia erschien, die Hand auf dem Bauch. “Papa, du musst nicht…” »
“Das tue ich”, sagte ich.
Vionna erhob sich. “Schmeißt ihr uns raus? Wegen einer Matratze? »
»Eine Matratze?« erwiderte ich. “Du hast meine schwangere Tochter angelogen. Du hast sie gedemütigt. Du hast sie gezwungen, auf dem Boden zu schlafen. Es ist keine Frage der Matratzen, es ist eine Frage des Anstands. »
Sie stammelte: “Das war ein Missverständnis.”
“Nein”, sagte ich. “Du warst vom ersten Tag an wütend auf Aurelia. Dieser Groll hat euch gerade unsere Ehe gekostet. »
Sarelle ging perplex die Treppe hinunter. “Mama, was ist los?”
“Ihr habt drei Tage Zeit”, sagte ich zu ihnen. “Ich werde nicht mit jemandem zusammenleben, der mein Kind wie einen Wegwerfgegenstand behandelt.”
Vionna keuchte. “Nach allem, was ich getan habe?”
“Aurelia hat doch überlebt”, sagte ich. “Spiele nicht das Opfer.”
Sie brach aus – bettelnd, schreiend, fluchend. Ich blieb ruhig. »Komm, mein Liebling,« sagte ich zu Aurelia. “Fangen wir an, ihre Koffer zu packen.”
Oben schmollte Vionna. Sarelle schaute auf ihr Handy. Schweigend packten wir unsere Koffer. Mittags rief Vionna Freunde an, um einen Schlafplatz zu finden. Es war mir egal. Ich sorgte dafür, dass Aurelia aß, stützte ihre Füße ab und versuchte, das Bild von ihr auf der Luftmatratze zu löschen.
Drei Tage später waren sie verschwunden. Keine Ausreden. Sie hatten gerade die Türen zugeschlagen.
Das Haus ist abgelaufen.
