Meine Mutter verließ mich, als ich dreizehn war. Sie schaute nie zurück, meldete sich nie. Fünfzehn Jahre später tauchte sie bei der Testamentseröffnung meines Vaters auf, überzeugt davon, dass ihr Millionen gehören würden.

„Ich weiß“, antwortete ich. „Aber ich möchte ihre Version der Geschichte hören.“

Mein Anwalt blickte mich mit einer Mischung aus Respekt und Besorgnis an.

Ich hatte mich mit ihr in einem Park in Chamberí verabredet. Claudia kam in einem langen Mantel, mit Sonnenbrille und einem müden Gesichtsausdruck. Sie war nicht mehr die arrogante Frau aus dem Notariat; sie wirkte zierlicher.

„Danke fürs Kommen“, murmelte sie.

Wir saßen auf einer Bank. Die kahlen Bäume zitterten im Dezemberwind.

„Ich will dein Geld nicht“, sagte sie plötzlich.

„Das hast du immer getan“, erwiderte ich sanft.

Sie seufzte.

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