Er sagte seiner Assistentin, sie solle nicht auf ihn warten.
Er nahm die Schlüssel zu seinem Lastwagen und beschloss, unangemeldet zu Julias Haus zu gehen.
Er wusste nicht genau, warum er es tat.
Er hatte einfach das Gefühl, dass er es tun musste.
Ihre Adresse herauszufinden war nicht einfach.
Julia sprach nie über sich selbst, ihre Familie oder ihre Vergangenheit.
Doch zwischen alten Personalunterlagen fand Emiliano eine verschwommene, handschriftliche Adresse.
Er folgte der Spur in ein Armenviertel am Stadtrand.
Die Straßen waren eng, die Wände blätterten ab, Kinder spielten barfuß inmitten von Pfützen und Gelächter.
Ganz anders als die Orte, die Emiliano gewohnt war.
Er parkte vor einem kleinen cremefarbenen Haus mit einem Garten voller verwelkter Blumen und einem rostigen Fahrrad, das an der Wand lehnte.
Er klopfte an die Tür.
Schweigen.
Er klopfte erneut.
Er hörte langsame, schlurfende Schritte.
Die Tür öffnete sich nur wenige Zentimeter.
„Mr. Arriaga?“, sagte Julia überrascht und mit zitternder Stimme.
„Tut mir leid, dass ich so unerwartet vorbeigekommen bin“, antwortete er. „Ich wollte nur mit Ihnen reden.“
