Als sich die Tür schloss, ließ sich Julia auf einen Stuhl fallen.
„Ich bin nicht gekommen, um dich um etwas zu bitten, Emiliano. Aber ich kann mich nicht länger verstecken. Mir ist schlecht.“
Er spürte einen Kloß im Hals.
„Was hast du?“
„Krebs. Fortgeschrittener.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Mir bleibt nicht mehr viel Zeit.“
Die Welt blieb stehen.
Emiliano stand da und wusste nicht, was er tun sollte.
Sein Unternehmergeist suchte nach Lösungen: Behandlungen, Ärzte, Geld. Doch ihr Herz, das sie für schlafend hielt, brach.
„Und Lucía?“, flüsterte er.
„Deshalb wollte ich aufgeben, aber ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte. Ich habe sonst niemanden.“
Emiliano kam langsam näher, kniete vor ihr nieder und nahm ihre Hände.
Zum ersten Mal seit Jahren weinte sie.
„Ich werde auf sie aufpassen. Das schwöre ich. Ich werde nicht zulassen, dass es ihr an etwas fehlt.“
Julia lächelte mit einem seltsamen Frieden, wie jemand, der endlich Ruhe finden kann.
„Enttäusche sie nicht, Emiliano. Ich möchte nicht, dass ihr Vater abwesend ist. Ich möchte, dass sie ein Zuhause hat, kein Vermögen.“
Er nickte, unfähig zu sprechen.
Die folgenden Wochen waren ein Wirbelsturm der Gefühle.
