Claudia senkte den Kopf.
„Ich will mich nicht rechtfertigen. Ich wollte dir nur sagen, dass es mir leid tut.“
Es kehrte wieder Stille zwischen uns ein.
Zum ersten Mal kam mir ein Gedanke: Mein Vater hatte die Aufnahme nicht hinterlassen, um sie zu bestrafen, sondern damit wir beide der Wahrheit ins Auge sehen konnten. Damit ich aufhören konnte, auf das Unmögliche zu hoffen … und damit sie aufhören konnte, sich etwas vorzumachen.
„Claudia“, sagte ich schließlich, „ich brauche keine Mutter. Ich bin ohne aufgewachsen. Aber wenn du willst … können wir ab und zu reden. Ich verspreche nichts.“
Sie brach in Tränen aus, aber nicht laut. Es war ein müdes, stummes Weinen.
Ich nickte als Zeichen des Friedens. Keine vollständige Versöhnung. Keine bedingungslose Vergebung. Nur … ein ehrlicherer Anfang.
